Es war eine besonders feinfühlige Lesung, die Autor Norbert Nientiedt und Musiker Bernard Lammerding vor wenigen Tagen in der Tibus Residenz gaben. Kurze Geschichten und dazu passende musikalische Begleitungen auf der Gitarre waren äußerst sensibel aufeinander abgestimmt.
Begegnungsgeschichten von Mut, Aufbruch und Veränderung las Nientiedt vor. Er musste es schließlich wissen! Der ehemalige Schulseelsorger der Hildegardisschule Münster hat unzählige bewegende Begegnungen allein in seinem Berufsalltag erlebt und feinfühlig begleitet.
Einige davon beschreibt er in dem Buch. Zu Beginn zitierte er einen Auszug aus dem Vorwort von Kurt Schulte, der Domprobst am St. Paulus Dom zu Münster ist. „Reich macht uns nicht, was wir haben, sondern reich macht uns, dass wir einander haben!“ “Begegnungen sind ebenso wichtig wie das Atmen“, fügt Nientiedt hinzu. „Und, dass dieses Bewusstsein bei den Menschen ankommt, dafür möchte ich was tun. Genau deshalb habe ich dieses Buch geschrieben.“
Da ist zum einen der Vater, der nur nach Terminabsprache Zeit für seinen Sohn hat. Zum anderen der heilige Paul von der Stadtverwaltung Münster, der den Menschen besonders hilfsbereit, rücksichtsvoll und zugewandt begegnet, gerade denen, die manches nicht so schnell können. Oder die trauernde Witwe, die endlich ihren „Knuffel“ wieder riechen kann.
“Es ist die Art, wie wir auf die Welt gucken, die über unsere Begegnungen im Alltag entscheidet. Letztendlich geht es darum, entsprechende Signale zu senden. Zu schauen, wie es dem Anderen geht, damit es zu Begegnungen kommen kann. Denn die meist verbreitete Krankheit ist die Einsamkeit. Die Sehnsucht gehört zu werden. Und dagegen kann jeder etwas tun!”
Mit diesem Apell verabschiedete sich Norbert Nientiedt bei seinem aufmerksamen Publikum.
Ulrike Wünnemann
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