Liebe Seniorin, lieber Senior,
bei der letzten Übungseinheit mussten Sie sich mit Zahlen und Logik quälen – gut für das Gehirn! Aber es gibt völlig andere Übungen und Tätigkeiten, die auch auf unser Gehirn einwirken und ihm gut tun. Das probieren wir heute einmal aus.
Es wäre schön und der Sache Gehirn förderlich, wenn Sie heute mal einen Mit-Spieler hätten, jemanden, der mit Ihnen ein paar Übungen macht. Zur Not, wenn Sie also niemanden fragen mögen oder sich niemand bereit erklärt, setzen Sie sich vor einen Spiegel.
Homo Ludens – der spielende Mensch
Aufgabe 1: Ende zu Ende
Buchstabieren Sie so schnell es geht die folgenden Begriffe rückwärts! Bitte schauen Sie nicht auf die Buchstabenfolge – schauen Sie in Ihr Gehirn! Der Partner kontrolliert.
- Seife
- Tomaten
- Sellerie
- Perfektionismus
- Rhythmus
- Schichtdienst
- Mammographie
Aufgabe 2: Denkmal
Nehmen Sie jeder einen Zettel und einen Stift zur Hand. Zu den folgenden Themen schreiben Sie bitte jeweils drei Begriffe verdeckt auf. Zum Schluss vergleichen Sie Ihre Notizen und geben sich für jede Übereinstimmung 1 Punkt. Man könnte also theoretisch 24 Punkte bekommen.
Ich mache ein Beispiel:
Städtetrip: Assoziationen sind z.B. Besichtigung, Busfahrt, Sehenswürdigkeit, Gästeführer, Stadtrundgang, Stadtmauer, Kirche, Burg…
- Zirkusbesuch
- Mathestunde
- Ärztliche Untersuchung
- Im Schwimmbad
- Frühstück
- Flugreise
- Advent
- Unwetter
Auswertung: Wie gut können Sie sich in einen anderen hineindenken?
24- 20= Dr. Freud
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19 -16 = Intimus |
15 -12 = Best Friend |
11 – 8 = guter Nachbar
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7 – 4 = Robinson Crusoe |
3 – 0 = Lonely Wolf |
Aufgabe 3: Panto-Mimi
Bemühen Sie sich, folgende Begriffe ohne Ton darzustellen- mit Händen und Füßen! Ihr Gegenüber muss raten. Hier ist ein Partner netter als der Spiegel, weil die Rückmeldung lustiger ist!
- Knopf annähen
- Kaffee aufbrühen
- Ballon aufblasen
- Frühstücksei köpfen
- Kreuzworträtsel lösen
- Seifenblasen herstellen
- Im Lexikon nachschlagen
- Dem Zahnarzt Schmerzen erklären
Aufgabe 4: Summer-Time
Erraten/Summen Sie bekannte deutsche Lieder. So viele sie wollen.
Natürlich werden Sie sagen, ich kann das nicht. Aber jeder kann! Schön wäre hier wirklich ein Partner – es macht einfach mehr Spaß. Wenn keiner da ist, geht es aber auch, denn Melodien bringen das Belohnungssystem im Gehirn zum Glühen – und das tut Ihnen gut!
Auswahl an Volksliedern
http://www.volksmusik-archiv.de/vma/files/bild/talieheft/deutschevl01_20_21.jpg
Aufgabe 5: Stadt Land Fluss
Zu Zweit: einer sagt im Stillen das ABC auf. Der andere sagt Stopp. Der so ermittelte Buchstabe gilt für einen Durchgang. Wer zuerst ein passendes Wort gefunden hat, erhält einen Punkt.
- Kleidungsstück
- Nahrungsmittel
- Farbe
- Getränk
- Großstadt
- Krankheit oder Symptom
- Tier
- Autohersteller
- Hobby
- berühmte deutsche Persönlichkeit
Jetzt sagen Sie nicht, Spielen ist nur etwas für Kinder! Lesen Sie bitte zum Schluss diese Wikipedia-Definition:
Homo ludens
Der Homo ludens [ˈhɔmoː ˈluːdeːns] (lat. homo ludens, dt. der spielende Mensch) ist ein Erklärungsmodell, wonach der Mensch seine Fähigkeiten vor allem über das Spiel entwickelt[1]: Der Mensch entdeckt im Spiel seine individuellen Eigenschaften und wird über die dabei gemachten Erfahrungen zu der in ihm angelegten Persönlichkeit.
Spielen wird dabei mit Handlungsfreiheit gleichgesetzt. Es setzt eigenes Denken voraus. Das Modell besagt: „Der Mensch braucht das Spiel als elementare Form der Sinn-Findung.“[2]
Eine Gute Zeit für Sie wünscht Corinna Reinke
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