“Ich habe den besten Platz!”
Das behauptet Steffen, der seit sieben Monaten als Bufdi in der Tibus Residenz in Münster arbeitet. Alle paar Wochen beim Austausch auf den sogenannten „Bufti-Seminaren“ wird ihm das bewusst. „Wir Buftis quatschen viel zusammen und jeder erzählt aus seinem Arbeitsalltag. Da merke ich immer, wie toll meine Arbeitsstelle ist.“ Und auch Robin sieht das so. Er ist – genau wie Steffen – in der Residenz als Bufdi im Einsatz.
Wie sieht ihre Arbeit aus?
Robin und Steffen arbeiten in der „Tagesbetreuung“ des Hauses. Dort, wo sich die Bewohnerinnen und Bewohner treffen, die Hilfestellungen in der Strukturierung ihres Alltages wünschen und benötigen. Wenn sie morgens zum Frühstück ins Restaurant des Hauses begleiten, rufen sie vorher bei den entsprechenden Bewohnern an. Um anzukündigen, dass sie gleich vorbeikommen werden. „Durch unseren Anruf erinnern wir an die Zeit und geben den Bewohnern die Möglichkeit, sich selbst im Vorfeld ein wenig zu orientieren. Und bei der Begleitung durch das Haus – von der Wohnung zum Restaurant ist der Weg aufgrund der Größe es Hauses manchmal ganz schön lang – achten wir darauf, die Bewohner behutsam zu „lotsen“. Das heißt, wir laufen nicht einfach vor, sondern schauen, dass wir den Weg gemeinsam gehen.“
Gefrühstückt wird in gemütlicher Runde
Gemeinsam mit den Bewohnern und den Mitarbeiterinnen vor Ort. Es sind immer mindestens zwei Mitarbeiter dabei. Neben den Buftis ist immer auch eine Fachkraft da. „Wir bereiten den Tisch mit vor und achten darauf, dass die individuellen Frühstückswünsche berücksichtigt sind. Die kennen wir nämlich inzwischen aus dem ff. Dann helfen wir beim Brötchen schneiden und bei allem, was irgendwie so anfällt“ , beschreibt Robin seine Tätigkeit. Seine Ausführungen lassen erkennen, wie wichtig ihm die sensible und vor allem auch individuelle Umsetzung ist. Und Steffen bestätigt: „Jeder Bewohner in der Tagesbetreuung ist ganz individuell und von daher ist es sehr wichtig, dass wir uns immer wieder von Bewohner zu Bewohner neu einstellen.“
Offenheit und Freundlichkeit der Bewohner
Das heben die Beiden besonders hervor. „Die Bewohner haben uns direkt von Anfang an sehr positiv aufgenommen und schnell Vertrauen zu uns aufgebaut. Damit haben wir gar nicht gerechnet. Das war und ist toll zu sehen!“
Überwiegend sind es verschiedenste Begleitdienste, die Steffen und Robin im Laufe des Tages übernehmen. Neben den Begleitungen zu den Mahlzeiten und der nachmittäglichen Kaffeerunde , begleiten sie mal zum Einkaufen, mal zum Frisör, mal zum Waschmaschinenraum oder zu einem der vielen Gruppenangebote.
“Wir lernen Verantwortung zu übernehmen!”
„Bei den gemeinsamen Gängen passiert ganz viel. Das habe ich mir vorher gar nicht so vorstellen können. Ich habe dadurch zum Beispiel gelernt, Verantwortung zu übernehmen. Denn, wenn ich zum Beispiel eine Bewohnerin zum Frisör begleite, dann spüre ich die Verantwortung, darauf zu achten, dass ihr nichts passiert. Das ist irgendwie ein schönes Gefühl“ erklärt Steffen. Und Robin ergänzt:„Genauso achten wir darauf, dass die Bewohner immer genügend trinken. Wir sind ja mehrmals täglich mit ihnen zusammen und erinnern dann jedes Mal daran. Auch da spüre ich große Verantwortung.“
Keine pflegerischen Tätigkeiten
Beide sind allerdings recht froh, nicht mit pflegerischen Arbeiten betraut zu sein. „Das ist nicht unser Ding.“ Mangels Ausbildung dürften sie das auch gar nicht tun. Dennoch gibt es Situationen, wo sie gerne unterstützen würden. Dann nämlich, wenn eine Bewohnerin Hilfestellung beim Gang zur Toilette benötigt. „Wir müssen dann gemeinsam auf den Pflegedienst warten und dürfen in der Hinsicht nichts unternehmen. Das fällt mir manchmal schwer. Denn die Bewohnerin versteht nicht immer, warum ich ihr jetzt in dieser Situation nicht helfe. Da muss ich aufpassen, dass ich mich nicht schlecht fühle.“
Herausforderungen und Chancen
„Der Umgang mit dementiell veränderten Bewohnern ist nicht immer einfach. Oft wiederholen die Bewohner sich. Und dann muss man ja so reagieren, als hätten sie etwas zum ersten Mal gesagt. Da ist es echt wichtig, geduldig zu sein. Am Anfang fiel mir das nicht so leicht, aber in den letzten Monaten bin ich definitiv geduldiger geworden. Auch das Warten fällt mit inzwischen viel leichter. Es dauert ja zum Teil lange, bis die Bewohner alle Sachen zusammen haben, ehe sie die Wohnung verlassen möchten“, erzählt Steffen. Da ich eher ungeduldig bin, habe ich am Anfang richtig lernen müssen, damit umzugehen. Und das Tolle ist: Ich hab´s geschafft!
Und Robin sagt: „Ich bin in den letzten Monaten viel offener zu Menschen geworden, weil ich mit so vielen unterschiedlichen Leuten zu tun habe. Das finde ich richtig cool. Auch bei Telefonaten fühle ich mich jetzt viel sicherer als vorher. Und das nicht nur bei der Arbeit! Außerdem finde ich es spannend, was Senioren so alles zu erzählen haben. Vorher hatte ich gar nicht so viel mit ihnen zu tun.“
Nicht einfach ist die Situation, wenn eine Bewohnerin verstirbt. Da sind sich Steffen und Robin einig. So erzählt Robin: „Meine Lieblingsbewohnerin zum Beispiel ist gestorben. Das war schwer für mich, weil ich ja täglich Kontakt zu ihr hatte. Da haben mir dann Gespräche mit den Kolleginnen sehr geholfen. Wir reden immer noch viel über die Dame, erinnern uns gemeinsam an lustige Momente – das hilft.
Ergänzend zu den verschiedenen Begleitdiensten sind Steffen und Robin regelmäßig bei Dienstbesprechungen dabei und erledigen – besonders in der Mittagszeit – verschiedene Aufgaben am PC, wie zum Beispiel das Erstellen von Wochenplänen.
Auch in der Haustechnik gibt´s für Buftis interessante Arbeit
Und auch da „menschelt“ es – mehr als gedacht! So berichtet Patrick Günther, der als studentische Aushilfe in dem Bereich ähnliche Arbeiten, wie die der Buftis erledigt, folgendes: „Ich erledige kleinere, handwerkliche Arbeiten bei den Bewohnern in ihren Wohnungen. Zum Beispiel stelle ich u.a. die Telefone richtig ein, helfe bei der Einstellung von Fernsehprogrammen, oder wechsele Glühbirnen aus. Die Terminabsprachen dafür erledige ich eigenständig. Mir gefällt besonders der Kontakt zu den Bewohnern, da sie sich immer sehr über meine technischen Hilfestellungen freuen und so dankbar reagieren. Es macht Spaß zu helfen und dabei soviel menschliche Nähe zu spüren. Die Bewohner interessieren sich für mich als Mensch und erkundigen sich immer, wie es mir geht und was ich in Zukunft machen möchte. Manchmal bin ich so ein wenig Enkelersatz. So kommt es mir zumindest vor. Meine Arbeit ist viel lebendiger, als viele es sich vorstellen. Wenn ich mal etwas nicht weiß oder kann, dann ist das nicht schlimm. Dann sind die Kollegen der Abteilung da und helfen.“
Ulrike Wünnemann
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1 Kommentar zu “Als Bufdi in der Seniorenarbeit”